DIE LÄSSIGE – VALÉRIE

Von Sophie Jaeggli / April 09, 2021

Valérie 

Eventkoordinatorin, Make-up Artist & Hive Bee

Wie zeichnet sich die Senecio Rowleyanus als «Die Lässige» aus und wieso denkst du haben wir genau diese Pflanze für dich ausgesucht?

Sie ist sehr speziell und hebt sich von den Pflanzen mit klassischen grünen Blättern ab. Sie erinnert mich auch ein wenig an meine Haare. Ich bin ein fröhlicher und offener Mensch, der auch für jeden «Seich» zu haben ist und ein gewisse Leichtigkeit ausstrahlt. Lässigkeit ist für mich mitunter auch ein Zeichen von Leichtigkeit und Freiheit. Lässigkeit ist in erster Linie, dass ich frei sein kann in meinen Entscheidungen.  Nicht jeden Tag in dasselbe Tram einsteigen zu müssen und nicht jeden Tag meine Zeit im gleichen Raum mit den gleichen Menschen zu verbringen. Wenn ich sonntags jeweils meine Agende öffne, um die Woche zu planen, mag ich es wenn jede Woche ein wenig anders aussieht.

 

Frida Verde ist ein neues Projekt, würdest du behaupten Frida Verde ist ein «lässiges» Projekt?

Sehr! Wie man nur unschwer in meinem Zuhause erkennen kann, liebe ich Pflanzen in allen Grösse und Formen. Ich finde in letzter Zeit gab es einen grossen Aufschwung in der Pflanzenwelt und es wurde zum Trend, dass sich Menschen mehr mit Pflanzen auseinandersetzen und diese auch fester Bestandteil einer Wohnung sind, was ich mega schön finde. Nebst dem dekorativen Faktor haben Pflanzen auch einen gesundheitlichen Aspekt, was uns wieder ein wenig zurück zur Natur bringt. Zudem ist es auch viel Verantwortung, denn man muss sich um seine Pflanzen kümmern und sie kennenlernen, um dafür zu sorgen, dass es ihr gut geht. Deswegen ist Frida Verde aus meiner Sicht eine super Sache!

 

Ist Nachhaltigkeit für dich im Bereich der Pflanzen ein wichtiger Punkt?

Bisher habe ich sehr viele Pflanzen geschenkt bekommen, vom Strassenrand mitgenommen oder an Pop-Ups ersteigert. Bisher habe ich auch 7 Avocados selber gezüchtet. Mir ist aber beim Kauf einer Pflanze wichtig zu wissen, von wo sie kommt, wie nachhaltig sie transportiert wird, aber auch, dass die Gewächshäuser selber sich mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzen.

 

Wann hat die Begeisterung für Pflanzen bei dir begonnen?

Ich bin in Häusern aufgewachsen mit grossen Gärten voller Pflanzen, Bäume, Gemüse und Früchte. Als Kind war ich viel draussen in der Natur, habe bei der Gartenarbeit geholfen und mich um die Pflanzen gekümmert. Auch zuhause hatten wir stets Pflanzen und Blumen, ich bin damit aufgewachsen und habe es in meinen Wohnungen einfach so weitergeführt. Beim Auszug aus dem Elternhaus war mir klar, dass Pflanzen einfach zu einer Wohnung dazugehören. Die meisten Pflanzen habe ich nun in meiner jetzigen Wohnung, wo ich mich auch im Raum mit den meisten Pflanzen am wohlsten fühle. Ich habe das Gefühl es geht einem besser in einem Raum voller Grün. 

Aber auch das Angebot an Pflanzen ist gewachsen und die Pflanzenwelt wird einem durch soziale Medien fast täglich näher gebracht. Das hat auf jeden Fall auch dazu beigetragen, dass meine Begeisterung stetig wächst.

 

Würdest du von dir behaupten, dass du einen grünen Daumen hast?

Ich denke er hat sich recht grün entwickelt. Ich habe zum Teil immer noch ein wenig Mühe, denn viele meiner Pflanzen sind augenscheinlich gestorben, haben sich aber kurz vor ihrem Tod noch erholt. Das kommt bei mir oft vor, wieso habe ich noch nicht herausgefunden, aber ich bin froh, dass sie es wieder aus der tristen Zeit schaffen. Mit den Avocados habe ich dafür einen sehr grünen Daumen. Meine Mama gibt mir zwischendurch auch noch ein paar Pflanzentipps, dafür bin ich ihr sehr dankbar. 

 

Hast du eine Lieblingspflanze?

Ich finde eigentlich ziemlich alle Pflanzen auf ihre eigene Art und Weise schön. Bei mir zuhause gefällt mir die Friedenslilie aber am besten.

 

Hast du Tipps für Personen, die gerne viele Pflanzen zuhause haben möchten?

Man muss genug Zeit dafür haben. Je nach Pflanze bade ich sie bis zu zweimal pro Woche und andere Pflanzen brauchen alle zwei Tage Wasser. Wenn man eine ganze Wohnung voller Pflanzen möchte, braucht es einfach Zeit. Man muss jede kennenlernen, wissen was sie wann brauchen und es ihr dann auch geben können. Je nachdem sollte man sie auch nicht zu voreilig wegwerfen, wenn sie hoffnungslos aussehen. Ich bin immer wieder überrascht in was für einem Zustand meine Pflanzen wieder zum Leben finden.

 

Was sind deine Tipps für mehr Lässigkeit im Leben?

Viele Menschen sind zu wenig detailorientiert im alltäglichen Leben. Sie schenken den kleinen Dingen keine Aufmerksamkeit. Es ist wichtig auch mal das Leben um einen herum zu begutachten und nicht nur das Leben im Handy. Aus dem Fenster schauen, der Natur bei ihren Jahreszeitenwechsel zuschauen, sich einfach mehr auf die schönen Dinge um einen herum fokussieren und entschleunigter leben. Oftmals ergeben sich Dinge als gar nicht so wichtig wie man denkt. 

Den Fokus auf uns und unser Leben sollten wir auch ab und an ablegen. Es gibt noch viel mehr als Arbeit, Geld und sich selber. Das Leben hat so viel Schönes bereit, das im Alltagsstress leider einfach verloren geht. Das bringt auch eine gewisse Lässigkeit – einfach mal durchatmen zu können.

 

Denkst du Pflanzen helfen dabei?

Völlig! Wenn man sich um einen Garten oder um Zimmerpflanzen kümmert, entschleunigt das auf jeden Fall. Man legt den Fokus auf etwas anderes als sich selbst, was zur Abwechslung auch befreiend sein kann. Ich kümmere mich gerne um meine Pflanzen und rede ihnen auch gut zu, was mir hilft runterzukommen. Pflanzen-Care ist fernab vom Stress, denn wie schon erwähnt braucht das Zeit und es ist eine Beschäftigung, die man nicht im Stress noch schnell erledigt. Es ist schön mal etwas für andere Lebewesen als sich selber zu machen.

 

Deine Wohnung ist voller Kunst, Pflanzen und andern schönen Dingen. Wo findest du so schöne Pieces?

Meine Mama hat ein Brocki und ich bin definitiv ihre beste Kundin. Die meisten Stücke konnte ich dort ergattern. Auch auf dem Flohmarkt habe ich viele Sachen gekauft, die mit Erinnerungen verbunden sind. Meine Deko ist eine Sammlung vieler Erinnerungen, Geschenke und Souvenirs aus anderen Ländern. Ich würde schon von mir behaupten, dass ich ein organisierter Messie mit dem gewissen Deko-Flair bin. Es hat schon alles irgendwie seinen Platz. Das Wohnzimmer ist auch das lässigste Zimmer, in dem ich die meiste Zeit verbringe.Unter anderem weil dort die meisten Pflanzen stehen, aber auch die schönsten Erinnerungen.

 

Gibt es noch etwas dass du unseren Lesern weitergeben möchtest?

Wir dürfen auf dieser Welt lebe, ein Teil davon sein und das sollten wir schätzen. Ich fände es schön wenn wir alle wieder ein wenig zum Ursprung zurückkommen würden und uns vor Augen halten, dass wir gut und luxuriös leben können, uns aber dennoch mit Nachhaltigkeit auseinandersetzen sollten. Gesund und bewusst leben ist eigentlich sehr lässig.